Die Netmedianer machen eine Blogparade, da mach ich doch mit:
Blog-Parade: Wie ist dein Arbeitsplatz der Zukunft?
Ich hab mir schon mal gestattet, das Thema etwas anzupassen (grammatikalisch) und werde es wohl auch inhaltlich etwas drehen und ein paar Thesen zur Arbeit(sweise) der Zukunft loswerden.
Die erste:
1) Der Arbeitsplatz der Zukunft ist kein Ort mehr.
SUN hat festgestellt, dass nur ein kleiner Bruchteil seiner angestellten sich zu einem gegebenen Zeitpunkt am Arbeitsplatz - dem konkreten Schreibtisch im Firmenbürogebäude - aufhält. Den Rest der Zeit ist der Arbeitnehmer auf Dienstreise, beim Kunden, im Meeting, auf Messe oder sonstwo. Im Idealfall ist er sogar zu hause und arbetet vom Home Office aus oder hat - so er nicht bei SUN sondern bei HP(?) arbeitet einen 'zielorientierten' Arbeitsvertrag, der lediglich Vorgabe zu Zielen und Projekten macht aber nicht spezifiziert, wie viel Zeit an welchem Ort dafür 'abzusitzen' ist.
Arbeit wird also lokal und zeitlich flexibler und im Idealfall ist die Viertagewoche durchaus möglich und sogar profitabel, weil die Leute langsamer oder gar nicht ausbrennen und gesünder und entspannter sind.
Will sagen: Der Arbeitsplatz der Zukunft liegt unterwegs oder zu Hause, in Coworkingstrukturen oder am Strand.
2) Der Arbeitsplatz der Zukunft ist keine Festanstellung mehr.
Schon heute greifen Firmen auf Experten oder Leiharbeiter zurück, um zwei Enden des Leistungsspektrums von Arbeitnehmern abzudecken: Routinetätgkeiten und Expertenwissen. es ist schwer einzusehen, dass diese Tendenz abnimmt, eher wird sie zunehmen, da immer mehr experten und immer mehr "Handarbeit" von einer immer schmaleren 'Mittelschicht' (die ja am teuersten unterhalten werden muss) gemanagt werden. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist also temporär und oft auch ein 'Telearbeitsplatz', denn auch der Coach oder Trainer macht einen Großteil der 'eigentlichen' Arbeit nicht, wenn er vor Ort ist sondern davor oder danach. Zu Hause oder unterwegs eben, siehe 1)
3) Der Arbeitsplatz der Zukunft hat keinen Arbeitgeber mehr.
Gut, das ist jetzt etwas spitz formuliert, gemeint ist etwas leicht anderes: menschen arbeiten schon heute in Netzwerken zusammen, die nicht oder nur sehr lose von klassischen Firmenstrukturen getragen werden. Investition und Unterhalt solcehr Strukturen ist wesentlich günstiger als der von Bürohochhäusern auf grünen Wiesen. Wissensarbeit wird nicht an Fließband und Hochofen geleistet sondern ist eben "örtlich freischwebend" (1) leistbar von menschen, dei nicht fest an einen Auftraggeber gebunden (2) sind, sondern sich in Kooperationen oder Kooperativen zusammenschließen.
4) Der Arbeitsplatz der Zukunft liegt im Grünen
Gibt es noch einen verlag, der kein Landlust-Magazin hat? Und kaufen das die, die schon im Grünen wohnen? Wie weit skaliert der verkehr in den Ballungsräumen noch? (Mir erzählte kürzlich jemand, dass er für eine Wohnung, die 45 Minuten näher an Zürich liegt, das Mehrfache der täglichen Fahrtkosten an Miete bezahlen würde. Um den Preis, die Familie wochentags GAR nicht zu sehen.)
Wenn sich Telearbeit und freiberufliche Modelle durchsetzen, spricht auch nichts dagegen, da zu wohnen, wo man Wohnen möchte. Das kann bis 35 durchaus die Stadt sein, aber nicht wenige ziehen ihre Kinder lieber in der Frischluft groß. OB jetzt ein Stadtleben ressourcenschonender ist oder eins auf dem lande, weiß ich nicht. welche Variante mir gesünder für Psyche und Körper vorkommt, dürfte offensichtlich sein.
5) Der Arbeitsplatz der Zukunft ist anders.
Also zusammenfassend: Weil immer mehr Aufgaben von Menschen übernommen werden, die auf Ziet in projekten arbeiten, nicht einmal vor Ort sein müssen und in und für Strukturen arbeiten, die auf neuartige Weise "gestaltet" sind, wird sich die arbeit und damit der Arbeitsplatz der Zukunft massiv diesen Tendenzen anpassen müssen.
Update:
In meinem Geburtsjahr hat Arthur C. Clarke (2001: Odyssee im Weltraum) so ziemlich genau das gesagt,mw as ich oben auch geschrieben habe:
Leider ist die Stadt immer noch nicht ganz tot ;)
Blog-Parade: Wie ist dein Arbeitsplatz der Zukunft?
Ich hab mir schon mal gestattet, das Thema etwas anzupassen (grammatikalisch) und werde es wohl auch inhaltlich etwas drehen und ein paar Thesen zur Arbeit(sweise) der Zukunft loswerden.
Die erste:
1) Der Arbeitsplatz der Zukunft ist kein Ort mehr.
SUN hat festgestellt, dass nur ein kleiner Bruchteil seiner angestellten sich zu einem gegebenen Zeitpunkt am Arbeitsplatz - dem konkreten Schreibtisch im Firmenbürogebäude - aufhält. Den Rest der Zeit ist der Arbeitnehmer auf Dienstreise, beim Kunden, im Meeting, auf Messe oder sonstwo. Im Idealfall ist er sogar zu hause und arbetet vom Home Office aus oder hat - so er nicht bei SUN sondern bei HP(?) arbeitet einen 'zielorientierten' Arbeitsvertrag, der lediglich Vorgabe zu Zielen und Projekten macht aber nicht spezifiziert, wie viel Zeit an welchem Ort dafür 'abzusitzen' ist.
Arbeit wird also lokal und zeitlich flexibler und im Idealfall ist die Viertagewoche durchaus möglich und sogar profitabel, weil die Leute langsamer oder gar nicht ausbrennen und gesünder und entspannter sind.
Will sagen: Der Arbeitsplatz der Zukunft liegt unterwegs oder zu Hause, in Coworkingstrukturen oder am Strand.
2) Der Arbeitsplatz der Zukunft ist keine Festanstellung mehr.
Schon heute greifen Firmen auf Experten oder Leiharbeiter zurück, um zwei Enden des Leistungsspektrums von Arbeitnehmern abzudecken: Routinetätgkeiten und Expertenwissen. es ist schwer einzusehen, dass diese Tendenz abnimmt, eher wird sie zunehmen, da immer mehr experten und immer mehr "Handarbeit" von einer immer schmaleren 'Mittelschicht' (die ja am teuersten unterhalten werden muss) gemanagt werden. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist also temporär und oft auch ein 'Telearbeitsplatz', denn auch der Coach oder Trainer macht einen Großteil der 'eigentlichen' Arbeit nicht, wenn er vor Ort ist sondern davor oder danach. Zu Hause oder unterwegs eben, siehe 1)
3) Der Arbeitsplatz der Zukunft hat keinen Arbeitgeber mehr.
Gut, das ist jetzt etwas spitz formuliert, gemeint ist etwas leicht anderes: menschen arbeiten schon heute in Netzwerken zusammen, die nicht oder nur sehr lose von klassischen Firmenstrukturen getragen werden. Investition und Unterhalt solcehr Strukturen ist wesentlich günstiger als der von Bürohochhäusern auf grünen Wiesen. Wissensarbeit wird nicht an Fließband und Hochofen geleistet sondern ist eben "örtlich freischwebend" (1) leistbar von menschen, dei nicht fest an einen Auftraggeber gebunden (2) sind, sondern sich in Kooperationen oder Kooperativen zusammenschließen.
4) Der Arbeitsplatz der Zukunft liegt im Grünen
Gibt es noch einen verlag, der kein Landlust-Magazin hat? Und kaufen das die, die schon im Grünen wohnen? Wie weit skaliert der verkehr in den Ballungsräumen noch? (Mir erzählte kürzlich jemand, dass er für eine Wohnung, die 45 Minuten näher an Zürich liegt, das Mehrfache der täglichen Fahrtkosten an Miete bezahlen würde. Um den Preis, die Familie wochentags GAR nicht zu sehen.)
Wenn sich Telearbeit und freiberufliche Modelle durchsetzen, spricht auch nichts dagegen, da zu wohnen, wo man Wohnen möchte. Das kann bis 35 durchaus die Stadt sein, aber nicht wenige ziehen ihre Kinder lieber in der Frischluft groß. OB jetzt ein Stadtleben ressourcenschonender ist oder eins auf dem lande, weiß ich nicht. welche Variante mir gesünder für Psyche und Körper vorkommt, dürfte offensichtlich sein.
5) Der Arbeitsplatz der Zukunft ist anders.
Also zusammenfassend: Weil immer mehr Aufgaben von Menschen übernommen werden, die auf Ziet in projekten arbeiten, nicht einmal vor Ort sein müssen und in und für Strukturen arbeiten, die auf neuartige Weise "gestaltet" sind, wird sich die arbeit und damit der Arbeitsplatz der Zukunft massiv diesen Tendenzen anpassen müssen.
Update:
In meinem Geburtsjahr hat Arthur C. Clarke (2001: Odyssee im Weltraum) so ziemlich genau das gesagt,mw as ich oben auch geschrieben habe:
Leider ist die Stadt immer noch nicht ganz tot ;)
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