DE-Blogger und Second Life

"Haben viele von uns nicht ein wichtiges First Life? Arbeiten, Freizeitgestaltung, Urlaub, Entspannung, Abstinenz vom Rechner - na wunderbar, dann brauchen wir auch nicht die intensive Zeitbeschäftigung des Second Life um uns selbstzuverwirklichen. Ich glaube einfach, dass die deutschen Blogger einfach wichtigeres zu tun haben als sich mit Second Life zu beschäftigen."

schreibt F?eutsche Blogger unwichtig: Second Life - Telagon Sichelputzer

Aeine Antwort dort:

*gähn* Sorry, aber das sind vollkommen öde Argumente.
//flame on//
Ich kann auch Zeitung lesen statt Blogs. So etwa ist das Argument. Oder: ich brauch kein Internet, ich hab TV und Telefon und Briefpost.

Ich hab auch lang gesagt dass ich keinen PDA mit Handy drin und Farbdisplay brauch. Bla bla. Ich kam auch mal ohne grafische Benutzeroberfläche oder gar Multitasking aus. Und ohne UMTS und ohne Computer. Braucht man alles nicht zum Leben.

Der Name von Second Life verführt gerade zu dieser Doofreaktion: 'Ich hab ein erstes Leben'. wie gesagt: Gähn. denn es geht NICHT darum ein '2. Leben' zu leben. es geht um Phantasie, Kreativität, um die Wrforschung von dem, was in 3D sinnvoll und möglich ist.

Und es gibt durchaus vuele Blogger, die über 3D bloggen. Es sind halt nicht die üblichen Verdächtigen aus den Top 100 (mit ein, zwei Ausnahmen).

Um über SL was sinnvolles zu sagen reicht es halt nicht, mal in den Spiegel zu gucken und das nachzuplappern. Da müsste sich mal ernsthaft damit beschäftigen. Was manche tun, andere nicht. Insofern liegen deutsche Blogger und deutsche Journalisten auf der selben Schiene.
//flame ende//

Fakt ist: SL ist spannender als andere 3D-Geschichten (und es ist KEIN spiel, man kann AUCH Spiele dort simulieren aber es ist eben ne Simaulation) weil es auf UGC basiert (was Blogger an sich in der Lage sein sollten zu kapieren). Es ist sicher noch nicht letzte ort, es sind einige Fragen offen, wie das des Urheberrechts, der sicherung der 'Werke', der Öffnung der Standards, gegebenenfalls. Verknüpfung von/mit anderen welten (Avatarübergang), der Distribuierung des Systems nach dem Modell Webserver, das Marketing und der Support von Linden Labs, Open Source Alternativen, Jugendschutz (im Web auch ungelöst, en passant), etc. Generell wird man sehen ob LL nicht nur den Vorreiter gespielt hat und andere mit überzeugenderen 3D-Konzepten kommen (sowas wie Stagespace: 3D als Plugn in beliebige SNs...) oder mit besserer weil legacyfreier Technik (-> das chinesische Hipihi auf englisch/deutsch? ;) )

Das sind alles Dinge über die man reden und an denen man kompetent rumkritteln könnte.

Man könnte auch mal hergehen und die umfassende SL-Bloggerszene und SL-Medienszene (Audio, Podcasts, Foren, Newsangenbote -- alles 'normal im web zugänglich) auch in Deutschland sichten. Wenn man wollte.

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Kommentare

Thomas Fruetel hat gesagt…
Ich finde Second Life auch immer noch sauspannend, da ich davon ausgehe, dass die 3D-Technik noch zig Anwendungsszenarien bereithält, an die noch kein Mensch gedacht hat. Die Ähnlichkeit mit einem Spiel weckt leider bei vielen eine völlig falsche Erwartungshaltung.