Die 7 Todsüden von Start-Ups (Barcamp Frankfurt)

Zwei Gründer, deren Namen nicht blogbar sind ;-). Sie wollen negative Erfahrungen, die sie gemacht haben weitergeben.

Fehler 0:
* Nebenberuflich gründen. Als Nebenberufler zahlt man zwar weniger Krankenkasse, ist aber beim Gründen nicht so gut einsatzfähig und ansprechbar. Es hat aber Vorteile, wenn man das amchen kann; für Investoren ist man da weniger attraktiv.

Fehler 1:
* Idee
Kennt man den Markt? Kennt man den Wettbewerb? Kennt man das Fach? Womit arbeiten die Stakeholder bisher? Wo ist die Berufserfahrung? Man sollte sich nicht beirren lassen - aber die Idee auch immer wieder beleuchten. Die Idee muss gut sein für mich und ich muss andere überzeugen können. Auch wenn Familie und Freunde das nicht überzeugende finden. es gibt jedoch Nischen und große Mittbewerber sind oft langsam.
***
Man sollte am Anfang entweder ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten. wenn ich größer bin, kann ich den jeweils anderen Bereich angehen.

Fehler 2:
* Businessplan
Ihr selbst solltet den Überblick über Wenn-Dann-Abläufe im Businessplan behalten und den 'am Leben halten'; d.h. aktualisieren. Man sollte einen Überblick über das Zahlenwerk behalten und ggf. auch die Beschreibung mit dem Ist-Zustand abgleichen. Der selbe Businessplan wurde in Wettbewerben wegen der selben Dinge gekürt für die er beim anderen Wettbewerb abgelehnt wurde.
Man sollte nur mit 'tollen' Ideen in Wettbewerbe gehen und nicht mit 'irgend einer Idee' in Wettbewerbe gehen, denn wenn diese nicht gewinnen ist man abgestempelt.
Man sollte sich nicht von Investoren vom Plan abbringen lassen, sie verfolgen gelegentlich eigene Ziele.

Sünde 3:
* Investoren
Pläne als Pläne betrachten und nicht als feste Ereignisse zu bestimmten Zeitpunkten. Hier sollte man sich mit den Investoren auf die selbe Ebene stellen. Beim 'Matching' mit Business-Angels gab es gleich 2 Interessenten. Einer hatte aber gar nicht so viel Geld, ein Technikpartner verdreifachte plötzlich seine Kosten. Der zweite Technikpartner war noch in einer anderen Beteiligung. Die Partner sollte man sich ebenfalls ansehen, denn daher kommt eventuell und oft recht spät 'Sperrfeuer'.
Sparkassen bieten an, Dispos in Darlehen umzuwandeln; das sollte man eher nicht machen, denn so schwindet der Dispo.
"Es fehlen Gründer mit guten Ideen; das Geld ist da."

Tipp: Beteiligungsvertrag machen und alle Details regeln.

Sünde 4
Liquidität
* Es sind Super-Rechnungen draußen, so dass alles gedeckt wäre, aber die Kunden zahlen nicht. wenn es mit der Bank nicht klappt helfen manchmal auch Freunde und Bekannte. Oft sind die Beträge zu klein für Business Angel. Man sollte auch anfangs nicht zu günstig sein und günstige Sätze nicht zu lange halten. Dann ist der Schmerz bei Ausfällen/Konkursen besonders groß. Irgendwann macht man dann auch ein Kundenrating. Aufträge via Business Angel. Irgendwann startet die Empfehlungskette.

[ich muss in meine eigene session, bitte mit Kommentaren ergänzen ;)]

Sünde 5
Verzetteln
*


Sünde 6
Vertrieb & Kunde
* ...


Sünde 7
Wettbewerb
* ...

(wird fortgesetzt)

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Kommentare

Michael Finger hat gesagt…
Hi Oliver,
man sollte von der eigenen Idee wirklich überzeugt sein, sonst wird das nichts, wenn man nur ein wenig Zögerlich wird, ist es schon zuende bevor es angefangen hat, mußte ich gerade bei meiner Webseite feststellen mit dem Blog. Ich bin einfach noch nicht so weit im Kopf, das ich es umgesetzt bekomme.*grgrgr*

MfG

Michael Finger
Holztechniker
Esther hat gesagt…
Zu verzetteln kann ich auch noch etwas sagen. Man darf nicht nur die Dinge tun, die einem Spaß machen, aber nicht unbedingt im ersten Schritt zu Umsatz führen. So kann ich nicht ewig an meinem Blog rumschreiben, wenn ich doch eigentlich Kunden akquierieren müßte.

Der Vertrieb ist wohl immer die größte Herausforderung. Kreativität und viel Fleißarbeit ist hier wohl gefragt.

Wettbewerb - den gibt es wohl meistens. Ein bisschen beobachten, aber auch nicht dauernd Panik haben...
Alexander hat gesagt…
Möchte die ausstehenden Punkte und den Kommentar von Esther ergänzen:

Verzetteln
Man sollte hier aufpassen, dass man sich auf die eigentlichen Kernkompetenzen konzentriert. Dabei kann man durchaus links und rechts Produkte oder Dienstleitungen mit anbieten. Aber nur um zu testen, ob es auch was bringt. Später sollte man sich auf die Umsatzbringer stürzen. Beschäftigung mit Dingen, die wenig zum Umsatz beitragen sollte man in der Priorität nach unten verschieben oder besser ganz weglassen.
Achtung: Funktionen im Ehrenamt mit viel Verantwortung sollte man sich genau überlegen, was es einem bringt (Persönlichkeitsentwicklung, Kontakte, Freunde oder Umsatz). Oft verbringt man viele Stunden in einem solchen Amt und verliert dadurch zeit in der wichtigen Gründungsphase. Deshalb mit Maß an solche Ämter oder Mitgliedschaften herantreten.

Ein Motto, dass mir immer wieder in der Vergangenheit geholfen hat stammt von Franz von Assisi, Ordensgründer (1181-1226): "Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst Du das Unmögliche"

Vertrieb & Kunde
In der Anfangsphase kann man über persönliche Kontakte (Bekannte, Freunde, Verwandtschaft) versuchen an erste Aufträge zu kommen. Hier aber ehrlich sein und nicht behaupten, man hätte ja schon x-mal so was gemacht. Wenn dann Referenzen verlangt werden, kann es peinlich werden. Es sollten Kunden sein, die einem die Chance geben auch ohne Referenzen ein Projekt zu bekommen. Man kann das dann besonders günstig anbieten oder als Pilotprojekt. Lieber ein Pilotprojekt gegen wenig Geld als gar keine Referenz. Sobald man dann mal 3-5 Referenzen hat, kann man dort nachfragen, ob man denn nicht weiterempfohlen werden kann bzw. kann das auch von ganz alleine gehen, wenn die ersten Kunden zufrieden sind. In dieser Phase braucht man noch keinen extra Vertrieb. Auch später sollte man sich gut überlegen, was man über einen externen Vertrieb verkauft bzw. ab wann man einen eigenen Vertrieb aufbaut. Kein Vertriebler kann sich so gut wie der Gründer/in bzw. das Team mit dem Produkt identifizieren und es entsprechend auch verkaufen. Sobald es um Produkte für den Massenmarkt geht, werden natürlich entsprechende Vertriebs-Konzepte benötigt: Vertriebspartnernetz, Lizenzen verkaufen (Reseller), Franchise-Modell, eigenes Vertriebsteam im Außendienst und/oder Call-Center für Direktvertrieb etc.
Der Kunde spielt in dem ganzen Prozess die wichtigste Rolle und man sollte dem Kunden gut zuhören, was er denn für eine Aufgabe hat für die er eine Lösung sucht. Der Kunde ist König, wobei es auch Grenzen gibt, die jeder selbst für sich definieren muss.

Wettbewerb
Ein Monopol-Stellung werden die wenigsten Unternehmen gleich schaffen. Viele Gründer wollen laut Ihrem Business Plan mit Ihrer Geschäftsidee die Nummer 1 werden. Falls es sich hierbei um ein sehr innovatives Produkt handelt kann das auch möglich sein. Spätestens wenn man am Markt zeigt, dass man damit Geld verdienen kann, werden andere eine ähnliche Variante auf den Markt bringen und einen genau beobachten. Hier muss der Vorsprung in der Entwicklung genutzt werden um ständig Neuerungen zu bringen um wieder vorne zu sein bzw. vorne zu bleiben.
Wenn man Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die auch viele anderen anbieten, sollte man versuche in irgendeinem Bereich eine Spezialisierung zu bekommen, um sich dadurch z.B. in einer bestimmten Branche vom Wettbewerb abzugrenzen oder den Wettbewerb überschaubar zu halten. Der Markt ist groß, allerdings werden nie alle Firmen überleben. Konzentrieren sie sich in erster Linie auf Ihr eigenes Produkt und Ihre Dienstleistung und bieten sie das so Ihren Kunden an, dass sie auch zufrieden sind. Nur den Wettbewerb zu beobachten wird gerade in der Anfangszeit sehr viel Zeit kosten. Habe sie ein Auge darauf aber verharren sie nicht in Wettbewerbs-Analysen. Glauben sie an Ihre Idee und stehen sie dahinter. Der Wettbewerb kocht auch nur mit Wasser.
Esther hat gesagt…
Ich kann Alexander nur Recht geben. Hast Du toll beschrieben.
Ein Tipp noch: Manchmal ist es wirklich hilfreich einen genauen Tagesplan zu haben und sich abends noch mal genau zu überlegen, welche Aufgaben umsatzrelevant waren bzw. mit was man am Tag sehr zufrieden war.

Bei der Neukundenakquise ist es auch gut, sich jeden Tag eine bestimmte Anzahl von neuen Kontakten, die man knüpfen will, vorzunehmen. (ich muss zugeben, bei mir klappt das nicht immer). Aber ohne eine strukturelle Vorgehensweise ist man im Vertrieb oft verloren...

Wünsche allen viel Erfolg beim Gründen!!! Esther
Alexander hat gesagt…
Danke für die Blumen Esther :-)

Zum Thema Zeitmanagement oder besser Selbstmanagement fällt mir auch noch was ein. Suchen Sie sich jeden Tag eine A-Aufgabe. Das ist die wichtigste Aufgabe des Tages. Entscheiden sie sich dabei für eine einzige. Danach folgen die B-Aufgaben und die C-Aufgaben. Am Tagesende sollte die A-Aufgabe auf jeden Fall, die B-Aufgaben so weit es geht und die C-Aufgaben, falls man noch etwas Luft hat abgearbeitet werden. Verplanen sie Ihren Tag mit Aufgaben, Terminen und geplanten Kontakten zu max. 60%. Der Rest sollte als Puffer für Aufgaben, die im Tagesverlauf dazu kommen benutzt werden. Falls sie auf einer Messe sind, geht das dann an diesen Tagen mal nicht.

Der größte Fehler ist hier, dass man sich zu viel für den nächsten Tag vornimmt. Wer 80-100% des Tages verplant, kann bei unvorhergesehen Fällen, plötzlichen wichtigen Anrufen oder vielleicht ein sich spontan ergebenes Vertriebsgespräch nicht mehr reagieren ohne die Planung wieder zu verlassen. So wird man nie seine Ziele erreichen und wird immer nur Aufgaben verschieben. Schreiben sie Ihre Fehler auf. Viel Erfolg!
Denis hat gesagt…
Aber gut war der Vortrag. =)
Trotz der spontanen Planung ;-)

Grüße, nicht nur von mir sondern auch meiner Firma. :-)

Denis